Er war zweifelsohne eine der letzten lebenden Legenden Sankt Paulis: Hanne (Hans Joachim) Kleine, Ex-Mittelgewichtsboxer und Kult-Kiez-Wirt, hat seinen letzten großen Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren – und am Ende dem Tod womöglich doch noch ein Schnippchen geschlagen:
Denn Hanne hat sich noch zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt, dass ihn hoffentlich überdauern wird, gewissermaßen eine zeitlang unsterblich werden lässt – die Kult-Kneipe »Ritze«, eröffnet vor rund 40 Jahren in einem Hinterhof der Reeperbahn: Die Kneipe, die man durch die legendären gespreizten Beine betritt, die Kneipe, in deren Boxkeller bis heute trainiert wird, die Kneipe, in der Touristen noch die längst vergangenen Tage St. Paulis erahnen können: U. a. anhand der zahlreichen Fotos, die die Wände säumen.
Seine abenteuerlichen Erinnerungen auch niederzuschreiben, das hat Hanne bis zuletzt abgelehnt: Nein, dafür müsse er zu viele Leute in die Pfanne hauen – »so was macht man nicht auf Sankt Pauli«. Respekt!
So nimmt er also nun seine ganz persönlichen Erinnerungen an die Zeit, die Sankt Paulis berühmt-berüchtigten Ruf erst begründet hat, für immer mit ins Grab. Was uns bleibt, sind die Erinnerungen an ihn und – hoffentlich – sein selbsterschaffenes Denkmal, jener liebenswert-letzte Fleck auf der schon viel zu weißen Weste Sankt Paulis.
Hanne: Nein, Ruhe nicht in Frieden. Wer Dir das wirklich wünscht, kannte Dich schlecht! Dein Jenseits möge einen Boxring haben und ’nen Haufen raubeinig-liebenswerter Haudegen für Dich als würdige Gegner bereit halten. Alles andere wäre Dir doch viel zu langweilig!
Und sei Dir sicher: Auch unsere Gedanken sind bei Deiner Frau Kirsten, Deiner Familie und Deiner ‚Wahl-Verwandschaft‘ – den vielen Freunden und dem Team der »Ritze«, für deren Erhalt auch wir kämpfen würden, wenn’s nötig sein sollte.
Olivia Jones und ‚Familie‘
Hallo Oliva
ich sage hiermit vom ganzem Ritze-Team und in Namen von Hannes Frau Kirsten
danke für diesen wirklich guten Nachruf
Heinke
„hol di stief“
…
Hallo St.Paui,
ich möchte hier etwas schreiben was hier nicht so hingehört.
Aber ich fand kein anderes Portal um das zu schreiben- was ich jetzt in schriftlicher Form sagen möchte.
Ich habe leider erst aus dem Internet erfahren, das mein „Hanne“ verstorben ist.
Meine Mama ist am 16.09.2011 auch nachdem ihr ein Bein abgenommen worden ist- verstorben und ich habe zu Hanne immer gesagt, wenn ich ihn treffen durfte- das ich meine Mama unendlich lieb habe. Und er sagte immer das es die größte Liebe auf Erden ist, seine Mama zu lieben. Jetzt lernen sich Mama und Hanne kennen und das ist gut.
1996 war meine Ex Frau und ich das erste Mal in der „Ritze“ und ich wusste nichts von dieser Gaststätte und Hanne hat uns zu einem Gespräch eingeladen, welches dann über 6 Stunden dauerte. Hanne kannte Nordenham und ein Wirt und Hotelinhaber Otto Wedel.sen und den Abend werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Eine Erinnerung einer geschnitzten Holzfigur aus der Ritze mit einer Nachricht von Hanne- halte ich bis heute in Ehren. Nun ist Hanne nicht mehr bei uns allen-und ich bin sehr traurig, weiß aber das Hanne ein toller Mensch war und das ist wichtig für meine Erinnerungen an diese Zeit. Hanne ist nicht mehr auf unserer Welt- meine Mama auch nicht, aber beide sind da, wo es schön ist !
Danke das ich diese Zeilen schreiben dürfte, wenn sie dann für hier stehen dürfen.
Liebe Grüße Uwe Ehring aus Nordenham